Am Mittwoch, den 15.11.2023 besuchte der zweisprachige Historiker Emmanuel Droit (Sciences Po Strasbourg / UMR LinCS) und Autor des Buches „Les suicidés de Demmin“ die Klasse S7 DE, um den Schülerinnen und Schülern die historischen Hintergründe der Selbstmordserie in der ostdeutschen Stadt Demmin kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs zu erläutern.
Es ging um historische Ereignisse, die den Hintergrund des 2020 erschienen Romans „Die Gespenster von Demmin“ von Verena Kessler bilden, einer der Pflichtlektüren für den Abiturjahrgang im Fach Deutsch (Sprache 1).
Herr Droit beschrieb der Klasse seine Auseinandersetzung mit dem „Rätsel der Gewalt“ und erläuterte, wie die topografische und geografische Lage der Stadt Demmin sowie die besondere historische Situation, in der sich die Stadt nach dem Abzug der Wehrmacht und der Sprengung aller Brücken befand, zu den gewaltsamen Ereignissen im Mai 1945 beitrugen.
Anhand von Zitaten aus Augenzeugenberichten und Auszügen aus dem Totenregister wurden die Hintergründe der ‚Selbstmordepidemie‘ anschaulich und es wurde so die Lücke geschlossen, die die Romanlektüre und -analyse noch offen gelassen hatte.