Studien- und Berufsorientierung an den Europäischen Schulen
Geschichtlicher Überblick
Lange Zeit wurde die Studien- und Berufsorientierung von Lehrer(inne)n übernommen, die sich freiwillig engagierten, um ihre Schüler/-innen bei der Studien- und Ausbildungswahl zu unterstützen.
In einer sich verändernden, komplexeren Welt wird es schwieriger, sich zu orientieren. Ein professionellerer Orientierungsansatz wurde notwendig. Außerdem erfordert das komplexe Europäische Schulsystem spezifische Kenntnisse, wie auch die Öffnung der akkreditierten Schulen deutlich gemacht hat.
In den 1980er Jahren führten einige Schulen (München, Bergen, Varese) eine eigene schulinterne Studien- und Berufsorientierung ein.
1989 wurde in Bergen vom dänischen Inspektor John Bernth in Zusammenhang mit Orientierungsabenden für Eltern eine Fortbildung für Lehrkräfte organisiert, die sich für die Entwicklung einer professionellen Studien- und Berufsorientierung an den Europäischen Schulen interessierten.
So entstand eine Arbeitsgruppe für Studien- und Berufsorientierung an den Europäischen Schulen und ein offizielles Orientierungsprogramm wurde sukzessive eingeführt:
- Allgemeines Programm
- Programm für die 5. Klasse
- Programm für die Klassenstufen 6 und 7
- Neues vereinheitlichtes Programm beginnend in Klasse 2
- Berufspraktikum
Die Studien- und Berufsorientierung ist mittlerweile ein Fach wie jedes andere, keine außerunterrichtliche Veranstaltung. Sie findet während der Schulzeit statt.
Aufgaben der Orientierungslehrer/-innen
- Beratung und Unterstützung der Schüler/-innen
- Zusammenarbeit mit anderen Akteuren der Orientierungsarbeit
- Zentrale Rolle bei der Erläuterung des komplexen Kurssystems und der Modalitäten des Europäischen Abiturs
- Anleitung für die Wahl eines Studienganges oder einer Ausbildung. Hilfestellung beim Erstellen von Bewerbungsmappen
- Einbeziehung der Eltern. Information der Kolleg(inn)en
- Übernahme einer zentralen Rolle in der Schule
Das offizielle Berufs- und Studienorientierungsprogramm
Lernstufe 1: S2-S3: Pilotprojekt seit September 2015
Lernstufe 2: S5:
- 16 Unterrichtsstunden (inklusive Ausflüge)
- Zentrale Inhalte sind das Treffen von Entscheidungen und die Fächerwahl
- Gruppenarbeit und Einzelgespräche
- Berufspraktikum
Lernstufe 3: S6-S7:
- 8 Unterrichtsstunden (S6) + 8 Unterrichtsstunden (S7), inklusive Ausflüge
- Erläuterung der Organisation des Europäischen Abiturs, Fächerwahl und Berechnungsmodus der Abiturnote
- Studien- und Ausbildungswahl
- Lernstrategien
- Einzelberatung
Berufspraktikum
- An einigen Schulen verpflichtend, an anderen freiwillig
- Die Organisation kann von den Orientierungslehrer(inne)n oder von anderen Mitgliedern des pädagogischen Teams übernommen werden
- Durchführung in der Regel am Ende der S5, nach der Prüfungsphase
- Von großem Nutzen für die meisten Schüler/-innen und unerlässlich für diejenigen, die für bestimmte Hochschulen Bewerbungsunterlagen erstellen müssen
Liste der offiziellen Texte
- 2014-01-D-36: Programme pour l’Orientation professionnelle Cycle secondaire
- 2014-09-D-54: Programme pilote d’Orientation professionnelle pour le 1er cycle (2e et 3e années) du cycle Secondaire
- 2016-02-D-6: suivi du Groupe de travail “Orientation professionnelle” pour rédiger un document sur le ‘Work Experience”(Stages en entreprise)
- 2014-01-D-36 Official Careers Guidance Programme secondary
- 2014-09-D-54 Pilot Programme for Cycle 1 (S2 and S3)
- 2016-02-D-6 Document on Work Experience
Studien- und Berufsorientierung an der Europäischen Schule Straßburg
Deutschsprachige Länder: Birgit Ritter – ritter.ees@orange.fr
Englischsprachige Länder: Rebecca GARDINER – Rebecca-Lynn.Gardiner@ac-strasbourg.fr
Französischsprachige Länder: Damien FRANÇOIS – Damien.Francois@ac-strasbourg.fr