Philosophie an der ESS
Der zwei- und der vierstündige Philosophieunterricht finden über einen Zeitraum von zwei Jahren vom sechsten Sekundarschuljahr (S6) bis zum siebten Sekundarschuljahr (S7) statt. Schüler, die sich für den vierstündigen Unterricht entscheiden, können eine vierstündige schriftliche Prüfung auf der Grundlage eines Textauszugs oder ein mündliches Referat über einen ähnlichen Auszug auswählen. Sie müssen Themen, Konzepte und philosophische Terminologie aus mindestens zwei der vier Bereiche miteinander verbinden, welche im Laufe der zwei Jahre untersucht wurden. Bei den vier Bereichen handelt es sich um: im sechsten Sekundarschuljahr Erkenntnistheorie und Moralphilosophie und im siebten Sekundarschuljahr Staatsphilosophie und Anthropologie. Der zweistündige Unterricht verfolgt dieses Unterrichtskonzept in ähnlicher Weise.
Der Bereich Erkenntnistheorie umfasst Fragen wie: Wieviel Vertrauen sollte Meinungen geschenkt werden? Ist Erfahrung die einzige Wissensquelle? Jedem seine eigene Wahrheit? Inwieweit können wir Dinge in der Wissenschaft verstehen? Wie sollten sich die Kriterien für die Wahrheit gestalten?
Der Bereich Moralphilosophie erforscht die Grenzen unserer Freiheit, die Verfolgung unseres Glücks und unsere Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen.
Der Bereich Staatsphilosophie dringt in die Welt der Politik vor und setzt sich mit unseren grundlegendsten Vermutungen und Erwartungen an den Staat sowie unseren Verpflichtungen ihm gegenüber auseinander. Die Schüler werden im Unterricht aufgefordert, über Konzepte der Gerechtigkeit, der Gleichbehandlung, der Macht und der Gewalt nachzudenken. Er bringt die Außenwelt auf äußerst sach- und themenbezogene Weise ins Klassenzimmer.
Der breitgefächerte Bereich der Anthropologie befasst sich schließlich eingehend mit Fragen in Bezug auf Sprache, Technologie, Ästhetik und persönliche Identität. Auch an dieser Stelle vermittelt der Bezug zur populären Kultur in dieser Unterrichtseinheit den Schülern ein sofortiges Gefühl der Sachbezogenheit und der Verbindung zu der Welt, die sie umgibt.
Vielfältige Unterrichtsmethoden kommen zur Anwendung, einschließlich: Diskussionen und Erörterungen in der großen Gruppe, Vortragsreihen, Referate und persönliche Forschungsprojekte, Buchbesprechungen, Aufsatzschreiben und Textanalyse sowie Arbeiten im Tandem und in kleinen Gruppen. Die Nutzung von Multimediaquellen wie Film, TV, Literatur, PPT-Präsentationen, Comics, usw. wird ebenfalls einbezogen. Die Fähigkeit der Schüler, stichhaltige Argumente mündlich und schriftlich aufzubauen, ist ein Hauptziel des Unterrichts.